175 Jahre Kunst an der Trave - Teil 2 der Gothmund-Ausstellung
Johann Wilhelm Cordes (1824 -1869) romantische Trave-Skizze von 1847 trifft auf Heiko Jäcksteins (*1968) aktuelle Arbeiten aus dem Fischerdorf. Der zweite Teil der Gothmund-Ausstellung ist seit Ende August bis zum 30. Dezember 2023 im Museum Behnhaus Drägerhaus Lübeck, Galerie des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne, zu sehen. Einige Schlüsselwerke des ersten Ausstellungsteils sind verblieben. So etwa die Arbeit "Dörfliche Idylle" von Ernst Eitner, dem "Monet des Nordens", die den Teil des Fischerdorfes zeigt, der 1893 einem Großbrand zum Opfer fiel. Auch Gustav Wendlings "Nordisches Fischerdorf" (auch "Fischerdorf Gothmund" genannt) von 1884 ist weiterhin zu betrachten - allerdings in einem neuen Kontext. Dieses Werk korrespondiert nun mit Heiko Jäcksteins Werk "Gothmund 210 - Hommage an Guschi" von 2022 und der sich daraus ergebenden Fragestellung, ob ein Fischerdorf ein Fischerdorf bleibt– nach über 500 Jahren wechselvoller Dorf-Geschichte – wenn die vermutlich letzte Generation der heute noch aktiven zwei Berufsfischer in den nächsten Jahren ihr Berufsleben beenden wird? Ein weiterer Ausstellungs-Schwerpunkt zeigt den Ausbau der Industrialisierung, u.a. mit einem wunderbaren Alterswerk des in Gothmund geborenen Künstlers Fritz Witt (1901 - 1994). Sein Aquarell von 1981 thematisiert mit der Flender-Werft ein erfolgreiches Stück Lübecker Schiffsbaukunst. Mittlerweile Lübecker Industriegeschichte - das Ende der Werft kam 2002.